Hier stelle ich ein kleines Prüfgerät vor, welches Wahlscheiben (Nummernschalter) aber auch Tastwahlblöcke auf ihre korrekte Funktion prüfen kann. Um Tastwahlblöcke zu prüfen (welche nur im Telefonapparat getestet werden können!) ist allerdings eine externe zusätzliche Stromversorgung notwendig.

Das verwendete Gehäuse stammt übrigens von Conrad und ist dort under der Bestellnummer 524000 erhältlich.

Mit diesem Prüfgerät können Wahlscheiben (alleine oder auch ein kompletter Telefonapparat) und mit einer externen Hilfsschaltung (Batterie und Vorwiderstand) auch Apparate mit Tastwahlblock geprüft werden. Dazu ist es erforderlich eine Impulsfolge (den Ablauf der Ziffer 0) zu messen.

Erlaubte Ergebnisse für das Tastverhältnis liegen im Bereich von 1.35:1 bis 1.85:1 bei einer Toleranz von +/-20%. Der Idealwert ist 1.63:1.
Erlaubte Ergebnisse für die Frequenz liegen im Bereich von 9.5 bis 10.5Hz bei einer Toleranz von +/-5%. Der Idealwert ist 10Hz.
Erlaubte Ergebnisse für die Impulsdauer liegen für den Impuls im Bereich von 34.2ms bis 41.8ms und für die Impulspause (die Schleifenunterbrechung) im Bereich von 55.8ms bis 69.2ms bei einer Toleranz von +/-10%. Der Idealwert ist für den Impuls 38.0ms und für die Impulspause 62.0ms (somit benötigt ein kompletter Impuls 100ms und der Ablauf der Ziffer 0 (Null) exakt 1000ms bzw. eine Sekunde.

Die Hardware misst diese Impulsfolge (Menu "Prüfen - NSI prüfen") und erstellt ein Messprotokoll welches auf einem Bon-Drucker ausgegeben werden kann. Es können auch bis zu acht Impulsfolgen gespeichert werden und später ausgedruckt werden.

Bei einem Test mit der Ziffer 0 (Null) können zwar die daraus resultierenden zehn Schleifenunterbrechungen tatsächlich gemessen werden aber nur neun Kontaktschließungen. Daher wird die zehnte Kontaktschließung aus dem Durchschnitt der neun gemessenen Schließungen errechnet.
Die zehnte Schließung ist zeit mäßig wesentlich länger und endet erst wieder mit der nächsten Impulsfolge. Man erkennt aber daran das Ende der Impulsfolge. Im folgenden Beispiel mit der Rufnummer 4539 ist das Verhalten zu erkennen.

Außerdem können auch noch Ziffernabfolgen kontrolliert werden (Menu "Prüfen - Ziffern testen"). Grundsätzlich ist das Software-Menu selbsterklärend und im Menupunkt "Hilfe" findet man eine weitere kurze Hilfe zu den einzelnen Menupunkten, der Bedeutung der einzelnen Symbole und den Tastenfunktionen.

Einen derartigen Tester hatte ich übrigens schon mal vor 25 Jahren gebaut. Der konnte aber nur die ungefähre Frequenz und das ungefähre Tastverhältnis mittels LED anzeigen (dies aber auch innerhalb der zulässigen Toleranzen). Einen Schaltplan gibt es davon aber leider nicht mehr.

Das neue Prüfgerät ist rund um einen Mikrocontroller (ATmega 328P) aufgebaut und findet auf einer Platine mit 6x6cm Platz. Außerdem ist eine serielle Schnittstelle (mit den RS232-Parametern 9600,8,N,1) sowie ein LCD-Display (16x2) verbaut. Diese Platine habe ich isolationsgefräst. Die Software misst jeden einzelnen Impuls der Impulsfolge und erstellt schließlich ein Prüfprotokoll.